Die Treffen waren eine gute Gelegenheit zum Austausch nicht nur über die Lage der DIAKO, sondern allgemein über die Perspektiven für eine gute Gesundheitsversorgung in der ganzen Region. Denn wenn wir in Flensburg einen starken, hoch qualifizierten Krankenhausstandort erhalten wollen, müssen wir gemeinsam mit der Politik auf Bundesebene Wege finden, die Maximalversorgungskrankenhäuser in Flächenländern wie Schleswig-Holstein zu stärken.
Am Beispiel Frauenklinik und Kinderklinik wurde hier die Krux deutlich: Wenn die DIAKO weiter ein Level-1-Perinatalzentrum sein will, muss sie mindestens 25 Frühgeburten jährlich vorweisen. Das gibt Schleswig-Holsteins Bevölkerungsdichte aber oft nicht her – wie auch in vielen anderen Flächenländern. Und ist die DIAKO nicht mehr Level-1-Perinatalzentrum, sinkt die Attraktivität für gut ausgebildete Fachleute in diesem und in weiteren Bereichen. Und fehlen noch mehr Fachleute, dann …
Hier droht eine Abwärtsspirale mit dramatischen Folgen für Menschen und Menschlichkeit in unserem Land, was vielen noch gar nicht ausreichend bewusst ist.
Diese Vorgaben, z.B. die Mindestzahl von Frühgeburten, werden auf Bundesebene gemacht. Daher ist die DIAKO dankbar, jetzt mit Mitgliedern der Grünen, der CDU und der SPD genau darüber zu sprechen und für ein Engagement der Länder im Bund gegen genau diese Problematik zu werben.
Ein weiteres Thema: Patientinnen und Patienten, für die die Anschlussversorgung fehlt. Es kommt häufig vor, dass das Krankenhaus Menschen nicht entlassen kann, deren Behandlung abgeschlossenen ist. Der Grund: Es fehlt z.B. an Kurzzeitpflege- oder Wiedereingliederungsplätzen für diejenigen, die zwar noch Pflege oder Betreuung, aber kein Krankenhaus mehr brauchen. Oft verbleiben sie dann zwangsläufig länger im Krankenhaus, wo dann wiederum Plätze für andere knapp werden, die eine Krankenhausbehandlung benötigen. Hier müssten aufeinander abgestimmte Sozialgesetzbücher die Vorgaben schaffen, die die Einrichtung von erforderlichen Kurzzeitpflege- oder Betreuungsplätzen ermöglichen und Kosten sinnvoll verteilen.
Dass wir gemeinsam für eine gute Gesundheitsversorgung im Norden Schleswig-Holsteins kämpfen, macht uns Mut. Denn Flensburg braucht Perspektiven, gerade auch in Hinblick auf das MALTESER-DIAKO-Klinikum. Bundespolitische Weichenstellungen sind jetzt wichtig, damit dieses Klinikum kommen kann!
Herzlichen Dank an die Vertreterinnen und Vertreter von SPD, CDU und Grünen sowie der Stadt Flensburg für den Austausch!